Über das Buch

»Es ist, wie wenn man mit gestutzten Flügeln fliegen oder mit Ketten an den Füßen gehen soll ...«

Barbara Bronnen folgt in ihrem Porträt den Spuren der letzten entbehrungsreichen Jahre im Leben der Ricarda Huch und erinnert an eine heute fast vergessene Dichterin und mutige Frau.

Heute ist sie fast vergessen, die Historikerin und Dichterin Ricarda Huch (1864–1947). Zu ihrer Zeit war sie berühmt und vielgeachtet, saß neben Thomas Mann und Alfred Döblin als erste Frau in der Berliner Akademie der Künste, ihre Werke standen in den Bücherschränken der bürgerlichen Gesellschaft.

Stolz und mutig, wie sie war, ließ sie sich nach 1933 nicht von den Nationalsozialisten vereinnahmen, hielt ihre Familie im Oberen Philosophenweg in Jena mit Schreiben über Wasser und wurde stundenlang wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz verhört.

Als es keine Bomben und keine Nazis mehr gab, hatte sie sich verändert: Achtzigjährig entschloß sich Ricarda Huch, ein Gedenkbuch zum Widerstand zu schreiben. Daß das neue Regime der SBZ ihr huldigte, daß sie 1947 als Ehrenpräsidentin den Ersten Deutschen Schriftstellerkongreß eröffnete, hielt sie auch aus familiären Gründen nicht davon ab, jenes Land auf abenteuerliche Weise zu verlassen.

Seit langem bewandert in Leben und Werk, begleitet Barbara Bronnen als Schriftstellerin behutsam und neugierig Ricarda Huch durch ihre letzten Lebensjahre, die voll Entbehrung, Erfahrung und Erneuerung waren. Ein Porträt, das an eine mutige Frau erinnern will.

ISBN 978-3-7160-2373-0

Pressestimmen

»Auf die Zeit der Standfestigkeit, der Illusionen und der Ernüchterung konzentriert sich die biographische Darstellung der Essayistin, Sachbuch- und Romanautorin Barbara Bronnen. Nicht nur aus Werken und Briefen, sondern auch aus Befragungen noch lebender Freunde oder Mitarbeiterinnen des Neffen gewinnt Barbara Bronnen ihr Bild der Autorin. Erinnert ihre Darstellung zunächst an das herkömmliche Genre der „Frauenbilder“, so findet sie bald zu spannender Erzählung. Dass das Buch einmal als Roman geplant war, schadet diesem biographischen Porträt nicht: Ihm verdankt es seine Anschaulichkeit und Lesbarkeit.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Bronnens unaufdringlich genaue Schilderung der Ereignisse zwischen 1933 und 1947 ist voller Respekt für (Ricarda Huch), die die Last der schwindenden Jahre durchstand, voller Anerkennung für ihre inneren Kämpfe, ihre Brüche und Widersprüche.«
Brigit Weidinger, Süddeutsche Zeitung

»Barbara Bronnens Buch versteht sich als eine subjektive Annäherung (…), als Reihung von Szenen aus dem letzten Lebensabschnitt, 1933-1947. Der grösste Gewinn ihres Textes (…) gründet in der Evokation von Stimmungen, in der sich die Dichterin vor dem Hintergrund schwierigster politischer Umstände befunden hat. (…) Mit (…) Empathie zeichnet Barbara Bronnen das Bild einer grossmütigen Frau mit Witz und Charme, Zivilcourage und Freiheitsdurst.«
Beatrice Eichmann-Leutenegger, Neue Zürcher Zeitung

Die Autorin »macht bekannt mit einer unerschrockenen Frau, der es immer wieder gelang, sich von der Politik nicht vereinnahmen zu lassen. Ein fesselndes Porträt.«
Münchner Merkur

»Barbara Bronnen erzählt von Ricarda Huch – ihrem Mut, ihrer Würde, ihrer Müdigkeit. (…) Noch nie ist das letzte Kapitel im Leben der Ricarda Huch so intensiv, so behutsam und einleuchtend beschreiben worden wie in diesem klug differenzierenden Buch.«
Neues Deutschland, Klaus Bellin

»Die letzten schwierigen Lebensjahre, mit Wärme und Zuneigung erzählt.«
Monika Melchert, Lesart

»Ein fesselndes Buch (…) das geeignet dazu ist, das Interesse an Ricarda Huch neu zu wecken.«
Margarete von Schwarzkopf, NDR 1 Niedersachsen / Bücherwelt

Eine »kluge Biographie.«
Michael Gerwarth, Deutschlandradio Kultur / LESART

Ein »kenntnisreiche(s) und emphatische(s) Buch.«
Manuela Reichart, Deutschlandradio Kultur